Wer kümmert sich in der Stadt der Zukunft eigentlich um Gesundheit – und wie? Keine neue Frage, aber manchmal scheint es, als würden wir uns von der Lösung dieses Problems immer weiter entfernen statt ihr näher zu kommen.
Die VHS Dortmund unter der Leitung von Stephan Straub hat sich diesem Problem im Rahmen ihrer Veranstaltungsreihe „Stadt der Zukunft“ gestellt. Am 12. August 2023 ludt sie ein zur Podiumsdiskussion – um im Austausch zwischen verschiedenen Berufsgruppen und Hintergründen der Lösung vielleicht ein bisschen näher zu kommen. Oder wenigstens die Fragen und mögliche nächste Schritte klar zu definieren.
Mit mir auf dem Podium:
Janina Kleist ist sachkundige Bürgerin in der SPD-Ratsfraktion Dortmund, Mitglied im Ausschuss für Soziales, Arbeit und Gesundheit und wissenschaftliche Mitarbeiterin der Hochschule für Gesundheit. Sie brachte neue Perspektiven auf Teilhabe am digitalen Gesundheitswesen mit: Wer erklärt alten Menschen eigentlich Smartphones und Apps, wenn keine Enkel da sind, die den Job übernehmen können?
Frank Dieckerhoff ist Vizepräsident der Apothekerkammer Westfalen-Lippe und Inhaber der Funkturm-Apotheke in Dortmund. Er gab interessante – und besorgniserregende – Einblicke in Lieferketten und den Markt für Arzneimittel in Deutschland. Spoiler: Uns erwartet ein weiterer Winter mit Lieferengpässen, etwa für Generika und Medikamente für Kinder.
Ingolf Rascher ist Inhaber von Management for Health und Initiator des Forschungs- und Praxiszentrums Robotik und KI in der Pflege. Er plädiert dafür, pragmatisch Erfahrungen mit Technologien zu sammeln und das zu behalten, was nachweislich hilft. Und solche Erfahrungen konnten wir auch bei der Podiumsdiskussion sammeln: Er brachte den kleinen humanoiden Roboter YANNY mit, der aktuell zum Beispiel zur Unterstützung autistischer Kinder im Alltag eingesetzt wird. Und die BMBF-geförderte Pflegebrille, eine Augmented-Reality-Brille, die zum Beispiel bei der häuslichen Intensivkrankenpflege hilft.
… und klug und ausgewogen moderiert wurde unsere Diskussion von der Dortmunder Autorin und Journalistin Ina Daniel. Sie hat sich für die VHS schon in zahlreichen anderen Veranstaltungen mit der Zukunft der Stadt beschäftigt – etwa mit der Kultur, der Arbeit und der Verkehrswende.
Unser Fazit? Ein zukunftsfähiges Gesundheitswesen kostet Geld – daran führt kein Weg vorbei. Und digitale Werkzeuge sollten mutig eingesetzt und auf ihren Nutzen hin ausprobiert werden. Aber nicht, um menschlichen Kontakt zu ersetzen – sondern um Ressourcen freizusetzen, die wieder Zeit für menschliche Begegnung schaffen.