Serapion

Serapion

Ein Digital-Health-Blog von Dr. Christina Czeschik

  • Hallo!
  • Blog
  • Profil
    • Artikel
    • Bücher
    • Vorträge
  • Kontakt
  • Impressum
    • Datenschutzerklärung
Aktuell
  • [ 26. Oktober 2025 ] Mein neues Buch: Metrics That Don’t Exist Bücher
  • [ 31. Juli 2025 ] Meine Essays auf Substack: ein Versuch Artikel
  • [ 15. April 2025 ] Zukunftskongress 2025: KI und mentale Gesundheit In eigener Sache
HomeDigitale PrivatsphäreAlte Hintertüren in neuem Glanz

Alte Hintertüren in neuem Glanz

27. September 2017 Christina Czeschik Digitale Privatsphäre

Wenn es einen Online-Account gibt, den man wie Kronjuwelen hüten sollte, dann ist das der persönliche E-Mail-Account. Praktisch jeder andere Dienst erlaubt es, das Passwort über die Haupt-Mailadresse zurückzusetzen. Das heißt: Wer den E-Mail-Account eines anderen kontrolliert, kontrolliert dessen gesamte Online-Existenz.

Man könnte also denken, dass es im Sinne des Kunden ist, wenn E-Mail-Provider den Account so streng wie möglich sichern. Ist es aber nicht: Wer schon einmal das Passwort seines Mailkontos vergessen hat, weiß zu schätzen, dass es eine Option zur Wiederherstellung gibt. Bei Gmail, dem Maildienst von Google, ist eine dieser Optionen die Wiederherstellung per SMS: Google sendet dem Nutzer einen Zahlencode per SMS auf dessen Handy, der damit den Besitz des Handys und damit seine Identität „beweist“ – und ein neues Passwort wählen darf.

SMS werden abgefangen

Zu dumm nur, dass der Empfang einer SMS an eine bestimmte Nummer nicht unbedingt an den Besitz des entsprechenden Telefons gekoppelt ist. Über eine schon seit langem bekannte Sicherheitslücke können Angreifer, die auf das Glasfasernetz der Telekommunikationsanbieter Zugriff haben, SMS abfangen und beliebig umleiten. Wie genau dies funktioniert, haben Sicherheitsanalysten der Firma Positive Technologies in diesem YouTube-Video demonstriert:

Für diese Art des Hacks muss der Angreifer nicht einmal die Gmail-Adresse des Opfers kennen – Gmail akzeptiert auch Vor- und Nachnamen in Kombination mit der Telefonnummer. Letztere kann leicht über die Service-Hotlines der Telefongesellschaft herausgefunden werden, wenn der Angreifer auf einen wenig sicherheitsbewussten Callcenter-Mitarbeiter trifft, wie Reporter herausgefunden haben.

(Böse Zungen könnten einwenden, dass gewisse deutsche Telefonprovider gegen diese Art des Angriffs immun sind, weil man in der Hotline nie ein menschliches Wesen zu sprechen bekommt – stimmt, aber Telefonnummern lassen sich auch durch Social Engineering oder offen zugängliche Quellen im Netz herausfinden.)

Eroberte Accounts einfach zu Geld machen mit Bitcoin

Hintertüren und Sicherheitslücken in Bitcoin-WalletsWieso geht es im Titel des obigen Videos um Bitcoin und nicht um Gmail? Ganz einfach: Wenn sich jemand Zugriff auf das Gmail-Konto eines Bitcoin-Investors verschafft, dann lässt sich dieser Zugriff sofort und unmittelbar zu Geld machen. Bitcoin-Transaktionen – also der Transfer von Bitcoin von einer Adresse zur anderen – lassen sich nicht rückgängig machen, auch wenn sie ganz klar nicht legitim sind. Der Anreiz ist für einen Angreifer also am höchsten, in solche Gmail-Accounts einzubrechen, die Bitcoin-Usern gehören (oder auch Ether- oder Litecoin-Besitzern).

Das heißt nicht, dass diese Sicherheitslücke irgend etwas mit Bitcoin zu tun hätte. Sie hat nicht einmal hauptsächlich mit Gmail zu tun – sie ist vielmehr ein Überbleibsel aus alten SMS-Zeiten – und ist seither nicht repariert worden. Schon 2015 haben wir in unserem Buch „Gut gerüstet gegen Überwachung im Web“ darauf hingewiesen, dass SMS nicht sicher sind, sondern unverschlüsselt übermittelt werden und mit sogenannten IMSI-Catchern abgefangen werden können.

Aber während es früher mühsam war, einen Diebstahl von Informationen – oder einen kompletten Identitätsdiebstahl – zu Geld zu machen, kommt den Angreifern jetzt der Trend in Richtung Kryptowährungen zur Hilfe. Wenn die Besitzer der Bitcoins eine sogenannte Online-Wallet verwenden, also eine Art Online-Konto, das einen Zugriff auf die Währungstransaktionen per Browser erlaubt, dann lässt sich in sehr kurzer Zeit sehr viel Geld unwiderruflich stehlen – besser noch als beim Kreditkartenbetrug, denn die Opfer haben keine Möglichkeit, ihre Bitcoin zurückzufordern.

Mehrere Unternehmer und Investoren im Bereich der Kryptowährungen haben auf diese Art und Weise schon Bitcoin und Ether mit einem Gegenwert von jeweils Hunderttausenden von Dollar verloren.

Fazit

Unsere Online-Accounts werden für unser Leben immer wichtiger, aber die Sicherheitsmaßnahmen bei vielen Providern halten nicht Schritt. Und dort, wo sichere Optionen zur Verfügung stehen – etwa durch ein kleines Stück Hardware wie den YubiKey – sind wir oft aus Bequemlichkeit nicht bereit, sie zu benutzen.

Wie schaut eine Endnutzerin auf dieses Problem – und (wie) lässt es sich lösen? Mehr dazu bald hier im Blog!

  • 2-Faktor-Authentifizierung
  • Account
  • Bitcoin
  • Gmail
  • Google
  • Hack
  • Hacker
  • Identitätsdiebstahl
  • Kryptowährung
  • Passwort
Digital Marketplaces UnleashedPrevious

Digital Marketplaces Unleashed: Patientendaten auf dem Schwarzmarkt

Gruppenfoto Digitale Medien in der psychischen VersorgungNext

Gebt mir meine Daten! Patient Empowerment und IT (Veranstaltung)

Related Articles

Was ist eine Patientenakte auf dem Schwarzmarkt wert?
Digitale Privatsphäre

Was ist eine Krankenakte auf dem Schwarzmarkt wert?

11. Juni 2015 Christina Czeschik Digitale Privatsphäre

Das Deutsche Ärzteblatt berichtet in dieser Woche von einer Studie des Ponemon Institutes in Michigan, der zufolge im Jahr 2014 erstmals gezielte Angriffe der häufigste Grund für Datenverluste im Gesundheitswesen waren (und nicht, wie die […]

Blockchain im Gesundheitswesen für Eilige
Digital Health

Erschienen: „A Quick Guide to Blockchain in Healthcare“

1. Juni 2017 Christina Czeschik Digital Health

Fun Fact: Wir haben in den letzten Wochen heimlich einen Verlag gegründet… … und jetzt ist dort – bei Intellicore Press – das erste E-Book erschienen! „A Quick Guide to Blockchain in Healthcare“ erklärt kurz, […]

Mit Patientendaten bei Amazon bezahlen
Digitale Privatsphäre

Mit Patientendaten bei Amazon bezahlen

25. Juli 2015 Christina Czeschik Digitale Privatsphäre

(Naja – nicht mit den eigenen.) Nachtrag zu „Was ist eine Krankenakte auf dem Schwarzmarkt wert?„: In San Diego hat eine pharmazeutisch-technische Assistentin in der Apotheke CVS über einen Zeitraum von mehreren Jahren die Daten […]

Worum geht's?

Arztpraxis Buch Cybersicherheit Datenschutz Datensicherheit Digital Health Digitalisierung E-Health elektronische Patientenakte Gesundheitswesen Informationssicherheit Internet IT-Sicherheit Kryptographie Künstliche Intelligenz Medizin Patientendaten Privatsphäre Sicherheit Verschlüsselung

Blogposts abonnieren

Ihre Daten bleiben vertraulich. Lesen Sie mehr dazu in der Datenschutzerklärung.

Bitte bestätigen Sie Ihr Abo mit dem Link in der E-Mail, die wir Ihnen soeben geschickt haben.

Buchtipp

  • Cover von "Metrics That Don't Exist"

    Mein neues Buch: Metrics That Don’t Exist

    26. Oktober 2025
    Was wir nicht messen können, existiert auch nicht – oder? Was ist eigentlich mit Dingen, die bisher nur als Ahnung existieren – aber als sehr hartnäckige Ahnung? Aus dieser Frage ist mein neues Buch Metrics [...]
  • Cover von Androids, Dreaming
    Mein neuer Roman: „Androids, Dreaming“
    25. März 2025

Neu im Blog

  • Cover von "Metrics That Don't Exist"
    Mein neues Buch: Metrics That Don’t Exist
    26. Oktober 2025
  • Code to Story Banner
    Meine Essays auf Substack: ein Versuch
    31. Juli 2025
  • Zukunftskongress 2025: KI und mentale Gesundheit
    15. April 2025
  • Cover von Androids, Dreaming
    Mein neuer Roman: „Androids, Dreaming“
    25. März 2025
  • Jo Koren und Manfred Kindler bei der Lesung aus "Rehabilitation"
    Buchpremiere in Dortmund: „Rehabilitation“
    28. April 2024

Interviews

  • Johannes Jacubeit, LifeTime-Gründer
    Interview: Wolkenlos – E-Health ohne Cloud
    24. Januar 2017
  • Relias Learning CloseUp
    Interview mit Relias Learning: Fortbildung, wenn die Kinder im Bett sind
    19. März 2019
  • Bianca Frädrich vom Startup Leibdoctor im Interview
    Interview: Vertrauen online – Startup berät bei medizinischen Fragen
    21. November 2018
  • nevisQ Smart Home Fußleiste
    Interview: Intelligente Fußleisten und die Zukunft des Smart Home
    7. Juni 2017
  • Greta Kreuzer vom Startup cosinuss im Interview
    Sensorik for Life – ein Interview mit cosinuss°
    2. Oktober 2018

Was ist eigentlich…

  • Was ist eigentlich... Machine Learning
    Was ist eigentlich… Machine Learning?
    18. September 2023
  • Karolina Kolodziejczak auf Unsplash
    Was ist eigentlich… ein Algorithmus?
    13. September 2023
  • Was ist die qualifizierte elektronische Signatur
    Was ist eigentlich… die qualifizierte elektronische Signatur (QES)?
    5. September 2016
  • Lars Roemheld auf dem rC3
    Was ist eigentlich… die Corona-Warn-App (CWA)?
    11. Januar 2021
  • Was ist eigentlich die ärztliche Videosprechstunde
    Was ist eigentlich… die ärztliche Videosprechstunde?
    30. Oktober 2018

Engagement
Mädchenschule Khadigram e.V.

Ich unterstütze den Verein Mädchenschule Khadigram, der sich für die medizinische Versorgung, Alphabetisierung und Weiterbildung von Mädchen im indischen Bundesstaat Gujarat einsetzt. Mehr Informationen finden Sie hier.

Blogposts abonnieren
Ihre Daten bleiben vertraulich. Lesen Sie mehr dazu in der Datenschutzerklärung.

Bitte bestätigen Sie Ihr Abo mit dem Link in der E-Mail, die wir Ihnen soeben geschickt haben.

Archiv
Serapion

Dr. Christina Czeschik

Herkulesstr. 3-7
45127 Essen
Mail: hallo@serapion.de
Fon: 0201/857 88 367

Blogverzeichnis - Bloggerei.de   Webwiki Button   Blogverzeichnis

  • Hallo!
  • Blog
  • Profil
    • Artikel
    • Bücher
    • Vorträge
  • Kontakt
  • Impressum
    • Datenschutzerklärung

2021 | Dr. Christina Czeschik

Diese Website benutzt Cookies. Wenn Sie die Website weiter nutzen, gehen wir von Ihrem Einverständnis aus.