(Naja – nicht mit den eigenen.)
Nachtrag zu „Was ist eine Krankenakte auf dem Schwarzmarkt wert?„: In San Diego hat eine pharmazeutisch-technische Assistentin in der Apotheke CVS über einen Zeitraum von mehreren Jahren die Daten von etwa 100 Patienten gestohlen. Die Angeklagte gibt an, sie sei von ihrer Hausverwalterin dazu gezwungen worden, die sich dann ihrerseits mit den gestohlenen Daten die Kreditkarten der betroffenen Patienten beschaffte. Welche Arten von Informationen im Detail gestohlen wurden und wie genau der sich daran anschließende Identitätsdiebstahl vonstatten ging, wurde nicht öffentlich gemacht. Das Prinzip bestand aber vermutlich darin, dass Hausverwalterin sich gegenüber den Banken der Patienten mit Hilfe der vertraulichen Daten als rechtmäßige Besitzerin der Kreditkarte ausgeben konnte und somit an neue Kreditkarten oder Zugangsdaten gelangte. Mit diesen ging sie dann unter anderem bei Home Depot, Target und Amazon einkaufen und nutzte auch Paypal- und Citibank-Konten.
In einem Artikel des Wall Street Journals, der sich ansonsten Mühe gibt, die Gefahr durch Identitätsdiebstahl herunterzuspielen („only touches a sliver of the U.S. population each year“), wird ein Anteil von 3% der Bevölkerung genannt, die jährlich (!) von Identitätsdiebstahl betroffen sind. Zum Vergleich – das sind mehr Menschen, als pro Jahr an Diabetes mellitus erkranken.