Die Digitalisierung des Gesundheitswesens ist notwendig, um auf den demographischen Wandel und Fachkräftemangel zu reagieren und den Gesundheitssektor zukunftsfähig zu machen – aber Unternehmen der Gesundheitswirtschaft sind trotz allem auf die Digitalisierung schlecht vorbereitet. Dies ist die mehrheitliche Meinung von Beschäftigten in Medizin, Pflege und Krankenhausverwaltung laut unserer Studie Digitalisierungsbarometer (www.digitalisierungsbarometer.de). Nur 12% der deutschen Befragten sind der Meinung, das deutsche Gesundheitswesen sei bereits weitgehend digitalisiert. 73% gehen dagegen davon aus, dass die Digitalisierung schon kurzfristig Einfluss auf das Gesundheitswesen haben wird.
Im Digitalisierungsbarometer wurden ausgewählte Experten in Deutschland, Dänemark, den Niederlanden, Litauen und Hongkong zu ihren Einstellungen gegenüber der Digitalisierung im Gesundheitswesen befragt. Im Ländervergleich sprechen die deutschen Befragten sowohl der Medizin als auch der Pflege und der Verwaltung eine geringere Digitalisierbarkeit zu, als dies etwa die Niederländer und Dänen tun. International ist man sich aber einig, dass die Verwaltung am besten zu digitalisieren ist, die Pflege am wenigsten.
Die Skepsis gegenüber dem digitalisierten Gesundheitswesen ist groß und wird nach wie vor auch von Datenschutzbedenken getrieben: In Deutschland fanden die wenigsten Befragten (38%), im Vergleich mit den Niederlanden und Dänemark, die Speicherung zusätzlicher Gesundheitsdaten wünschenswert. Der Aussage „Es ist jede Technik willkommen, die den Pflegekräften die Arbeit erleichtert und den Patienten nützt“ stimmten in den Niederlanden 92% der Befragten zu, in Deutschland nur 38%.
Welche Anwendungen der Digitalisierung haben das höchste Potenzial, kurzfristig schon Teil der Versorgungsrealität in Deutschland zu werden? Am häufigsten wurden die elektronische Patientenakte inklusive des elektronischen Medikationsplans sowie die Telemedizin und das Telemonitoring genannt. Auch das Entlassmanagement und die bessere Betreuung chronisch Kranker stehen auf der Wunschliste der Befragten; am dringlichsten wurde dies für die Krankheitsbilder Diabetes mellitus und Herzinsuffizienz bewertet.
Die Sammlung und Auswertung der Daten des Digitalisierungsbarometers aus Litauen und Hongkong dauert noch an. Für weitere Informationen zur Studie kontaktieren Sie bitte die AAL Akademie (info@aal-akademie.de).
Das Digitalisierungsbarometer läuft unter der Federführung der AAL-Akademie (www.aal-akademie.de) und ist eine Kooperation der AAL-Akademie, der Hamburger Fernhochschule (Heinrich Recken, www.hamburger-fh.de) der Serapion Beratung & Fachredaktion (Dr. Christina Czeschik, www.serapion.de) und der Managment4health (Ingolf Rascher, www.management4health.eu).