„Kassen, die man nicht erreicht. Ärzte mit Papierkalender – das Gesundheitssystem ist von gestern.“ Diese Diagnose stellte die Süddeutsche Zeitung Anfang des Jahres in ihrem Essay „Die Verweigerung„. Klar: Die Ärzte sind nicht die Einzigen, die sich verweigern, und andererseits versuchen nicht alle Ärzte, der Digitalisierung zu entgehen. Doch im Vergleich zu anderen Berufsgruppen herrscht doch eine auffallende Skepsis gegenüber allem Digitalen, die sicher nicht durch mangelnde Fähigkeiten zu erklären ist: In einem langen Studium beschäftigt sich jeder angehende Mediziner mit weitaus komplizierteren Themen als dem Gebrauch eines Online-Terminkalenders, einer digitalen Signatur oder einer simplen Praxis-Webseite.
In meinem Vortrag „Does not compute: Why doctors hate IT“ auf der diesjährigen IT-Sicherheitskonferenz BalCCon bin ich der Frage nachgegangen, warum das so ist. Welche Defizite existieren im „Mainstream“ der Gesundheits-IT, die der Akzeptanz durch die Ärzteschaft im Weg stehen, und welche Aspekte des ärztlichen Berufs scheinen durch die Digitalisierung bedroht zu werden?
Haben Sie eigene Erfahrungen dazu gemacht – als Ärztin, Arzt oder als ITler*in? Über Kommentare freue ich mich!