In den vergangenen Monaten haben wir hier auf Serapion häufig über die Fortschritte in Telemedizin und Videosprechstunde berichtet. Arztbesuche ohne Wartezimmer — zweifellos eine verlockende Vision, aber auch eine, die noch eine ganze Weile auf sich warten lassen wird. Für einige Indikationen wird wohl auch in Zukunft der Praxisbesuch unvermeidlich sein — und damit auch die Zeit im Wartezimmer.
Aber muss man sich im Wartezimmer zwingend langweilen? Nein, sagt Jan van Ahrens, Geschäftsführer des digitalen Lesezirkels sharemagazines, in seinem heutigen Gastbeitrag:
Eine Befragung im Auftrag des Bundesverbandes der Betriebskrankenkassen ergab, dass deutsche Patientinnen und Patienten rund 27 Minuten beim Arzt warten. Gefüllte Wartezimmer mit langen Wartezeiten können dabei oft zu schlechter Stimmung führen und die Wahrnehmung eines Arztbesuches negativ beeinflussen.
Ein möglicher Service, um dem entgegenzuwirken, sind digitale Unterhaltungsangebote in Wartezimmern.
Vor allem junge Patientinnen und Patienten setzen digitale Inhalte voraus, weshalb diverse Anbieter versuchen, diesen Anspruch mit entsprechenden Unterhaltungsangeboten zu bedienen. Als „Early Adopter“ dieser Technologien können Arztpraxen sich somit ein fortschrittliches Image aufbauen und den Arztbesuch unterhaltsam und angenehmer gestalten.
Im Folgenden möchten wir vier Optionen vorstellen, die das Warten in Praxen attraktiver gestalten werden.
Unbegrenztes Surfen durch WLAN
Eine Möglichkeit der digitalen Unterhaltung in der Praxis ist die Einrichtung eines Gäste-WLANs.
In vielen öffentlichen Räumen wird bereits ein öffentlicher Hotspot angeboten. Auch Arztpraxen sollten die Einrichtung eines Gäste-WLANs in Betracht ziehen, um Patientinnen und Patienten die Möglichkeit zu bieten, mit ihren Smartphones oder Tablets entspannt durch das Internet zu surfen. Damit die Patienten nicht ihre eigenen mobilen Datenpakete verbrauchen müssen, ist beispielsweise ein Telekom-HotSpot eine gute Alternative, welcher ab 19,95€ ein professionelles Gäste-WLAN liefert. Mehr Infos dazu finden Sie unter https://www.hotspot.de.
Zur rechtlichen Lage: Durch eine Gesetzesänderung wurde die sogenannte Störerhaftung weitestgehend abgeschafft, sodass Betreiber eines öffentlichen WLAN-Netzes nicht mehr für die Rechtsverstöße der WLAN-Nutzer haftbar gemacht werden können. Demzufolge sind auch Arztpraxen, die ein öffentliches WLAN bieten, rechtlich besser geschützt.
Digitales Leseangebot
Für Patientinnen und Patienten, die sich während der Wartezeit über aktuelle Nachrichten informieren wollen, sind digitale Leseangebote besonders praktisch: Tageszeitungen und Magazine können bequem auf dem Smartphone oder Tablet gelesen werden. Da diese entweder auf den privaten Geräten der Patientinnen und Patienten oder auf ausliegenden Tablets abgerufen werden, sind die stets aktuellen Ausgaben nie vergriffen und jeder kann seine Lieblingszeitschrift zu jeder Zeit lesen.
Wegfallender Transport und Druck senken die CO2-Emissionen, wodurch ein digitales Leseangebot auch dem wachsenden ökologischen Bewusstsein der Gesellschaft entspricht. Darüber hinaus entfällt die Lagerung.
Einen solchen digitalen Lesezirkel bietet sharemagazines: Mit der gleichnamigen App für Apple- und Android-Geräte haben Patientinnen und Patienten innerhalb der Praxis die Möglichkeit, kostenlos auf mehr als 400 nationale und internationale Tageszeitungen und Magazine zuzugreifen, darunter bekannte Titel wie Auto Bild, Brigitte, 11 Freunde, Die Welt kompakt oder WIRED. Da Kindermagazine wie Bummi, Lego oder Prinzessin Lillifee zur Auswahl stehen, haben auch die kleinen Patientinnen und Patienten eine Beschäftigung während der Wartezeit.
Neben dem breiten Angebot an Zeitungen und Zeitschriften haben die Arztpraxen die Option, eigene multimediale Inhalte in der App hochzuladen, wie beispielsweise Sprechzeiten, Urlaubszeiten oder aber Informationen zu aktuellen medizinischen Themen. Das sorgt für mehr Transparenz zwischen Ärzten und ihren Patientinnen und Patienten.
Für 39,90€ monatlich kann eine Arztpraxis zur sharemagazines-Location werden und seinen Patientinnen und Patienten den kostenlosen Zugriff auf das wachsende Leseangebot ermöglichen. Um weitere Informationen über den digitalen Lesezirkel sharemagazines zu erhalten, besuchen Sie https://sharemagazines.de.
Individuelles Fernsehprogramm
Eine weitere Möglichkeit des Entertainments ist ein praxiseigenes Fernsehprogramm. Damit ist kein Standardfernsehprogramm gemeint, sondern ein individuell auf die Praxis zugeschnittenes Programm. Neben aktuellen Nachrichten oder dem regionalen Wetter können die Arztpraxen außerdem über gesundheitspolitische Entwicklungen, praxisinterne Neuigkeiten oder Prävention informieren. Damit liefert diese Form der Information und Unterhaltung einen echten Mehrwert.
Die Pilotstudie „Telemedien für Arztpraxen zur Unterhaltung“ (TEFAU-Studie) beweist, dass die bisherigen Erfahrungen mit einem Fernsehprogramm im Wartezimmer allgemein sehr positiv sind und diese Form der Unterhaltung gerade von jüngeren Patientinnen und Patienten erwünscht ist.
Ein solches Praxisprogramm bietet beispielsweise La-Well Wartezimmer TV. Dieser Service liefert ab 79€ monatlich individuelle Programmzusammenstellungen und damit eine moderne Art der Patientenunterhaltung.
Musik für eine lockere Atmosphäre
Um eine unangenehme Stille zu vermeiden und etwas gute Laune zu verbreiten, kann zudem das Einschalten von Musik sinnvoll sein. In der richtigen Lautstärke kann eine Hintergrundmusik die Atmosphäre lockern und Nervosität verringern.
Nach einem Urteil des Bundesgerichtshofes müssen Ärzte seit 2015 keine GEMA-Gebühren mehr bezahlen, wenn sie das Wartezimmer mit Musik freundlicher gestalten. Durch diese Rechtssicherheit bietet sich beispielsweise die Möglichkeit, bedenkenlos das Radio einzuschalten. Neben entspannter Hintergrundmusik werden Patientinnen und Patienten zudem mit aktuellen Nachrichten informiert. Es empfiehlt sich, einen lokalen Radiosender zu wählen, bei dem für viele Geschmäcker etwas dabei ist.
Eine andere Option der musikalischen Unterhaltung ist das Abspielen von Hintergrundmusik über einen gewerblich nutzbaren Musikstreamingdienst. Durch eine stets aktualisierte Musikauswahl kann besonders Stammpatienten oder dem Personal eine gewisse Abwechslung gewährleistet werden. So bietet etwa Soundsuit für 29€ im Monat den passenden Soundtrack für die Arztpraxis. Weitere Informationen gibt es auf https://soundsuit.fm/de/.
Welche Art der musikalischen Unterhaltung im Wartezimmer letztendlich gewählt wird, hängt vor allem von dem mutmaßlichen Geschmack der Patientinnen und Patienten ab.
Ausblick
Digitales Entertainment ist aus dem modernen Praxismarketing nicht mehr wegzudenken.
Die breite Vielfalt der digitalen Unterhaltungsangebote kann eine Praxis moderner und patientenfreundlicher gestalten. Das macht sich im Hinblick auf die Kundenzufriedenheit und die Praxisatmosphäre bezahlt.
Über den Autor: Jan van Ahrens, geboren in Emden, hat den Masterstudiengang Sustainability Economics and Management 2015 in Oldenburg abgeschlossen. Noch während seines Studiums entwickelte er die Idee für einen digitalen Lesezirkel und wurde 2014 Co-Gründer und Geschäftsführer bei sharemagazines. Für das innovative Konzept wurde das Unternehmen im gleichen Jahr mit dem Gründerpreis der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg ausgezeichnet. Seither entwickeln van Ahrens und sein Team das Hamburger Unternehmen stetig weiter. Das Portfolio des digitalen Lesezirkels umfasst bereits über 450 Tageszeitungen und Magazine in unterschiedlichen Sprachen und zahlreiche Vertriebspartner und Locations bieten den ortsbasierten Service an.
Als erfolgreicher Gründer und Geschäftsführer ist van Ahrens außerdem des Öfteren bei regionalen und überregionalen Startup-Events zu Gast, zuletzt war er als Juror beim Startup Weekend vertreten.
