Virtual und Augmented Reality für Senioren

(Not) your grandmother's VR?

Nach dem ersten Schlaganfall oder der ersten gebrochenen Hüfte kann die Welt ziemlich klein werden: Wenn es mit dem Laufen nicht mehr so klappt, dann ist unter Umständen auch der Stadtpark schon unerreichbar – von einem Urlaub mal ganz zu schweigen.

Was tun? Mehrere Startups und wissenschaftliche Institutionen beantworten die Frage zur Zeit so: Wenn alte Menschen nicht mehr in die Welt hinaus können, dann bringt die Welt zu den alten Menschen. Virtual-Reality-Brillen ermöglichen es ihren Benutzern, durch fremde Städte und Landshaften zu spazieren und wilde Tiere aus der Nähe zu betrachten.

Menschen, die im Laufe ihres Lebens irgendwann einmal aus ihrem Heimatland ausgewandert sind, können sogar einen Spaziergang durch die Stadt ihrer Geburt unternehmen.

Nachteile? Wie bei jeder Technologie, die Senioren unterstützen soll, werden Stimmen laut, die befürchten, dass menschliche Zuwendung durch Technik ersetzt werden soll. Und immer lautet das Gegenargument: Die Technik soll die menschliche Pflege und Unterhaltung nur ergänzen. Die Realität liegt wahrscheinlich irgendwo dazwischen. Es eine ganz greifbare Gefahr, dass alte Leute von der Brille dazu verleitet werden, in ihrem Zimmer zu bleiben und keinen Spaziergang in den Park zu machen – der zugegebenermaßen möglicherweise mit Schmerzen verbunden ist und schlimmstenfalls mit einem Sturz endet. Die Risiken, die mangelnde Bewegung mit sich bringt: Blutgerinnsel, Muskelschwund, Lungenentzündung.

Weniger kontrovers: Augmented Reality für Senioren. Der Glassistant soll beispielsweise nicht nur in das Google Glass des Benutzers aktuelle und kontextabhängige Informationen einblenden, sondern diese sogar vom Stresslevel abhängig machen, das mit Hilfe von Wearables gemessen wird. Stellt der Glassistant etwa fest, dass während eines Spaziergangs in wenig vertrauter Umgebung das Stresslevel ansteigt, blendet er Navigationsempfehlungen ein; in häuslicher Umgebung erinnert er dagegen an die pünktliche Medikamenteneinnahme.

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