#faxendicke: Der wohlverdiente Ruhestand des Faxes – und Alternativen

Im Gesundheitswesen tut sich was. Jedenfalls auf Twitter.

Nach dem #twankenhaus formierte sich dort nun auch die Initiative #faxendicke und fordert, dass das Fax endlich den Weg von Eiserner Lunge, Arsentherapie und Schwesternhäubchen geht – nämlich geradewegs ins medizinhistorische Museum.

Dass das Fax kein geeignetes Medium ist, um sensible Daten zu verschicken, darauf weisen Datenschutzorganisationen schon seit langem hin. Nicht nur, dass die Daten unverschlüsselt übertragen werden – noch viel höher als die Gefahr, dass Daten unterwegs abgefangen werden, ist das Risiko für ganz profane organisatorische Pannen:

[socialpug_tweet tweet=“Befunde werden an die falsche Nummer gefaxt oder liegen nach Empfang unbeaufsichtigt im Gerät. #faxendicke @faxendicke_init“ display_tweet=“Befunde werden an die falsche Nummer gefaxt oder liegen nach Empfang unbeaufsichtigt im Gerät.“]

Alternativen zum Fax

Wir haben in unserem Buch Gut gerüstet gegen Überwachung im Web und immer mal wieder auch hier im Blog Alternativen zu Fax und unverschlüsselter E-Mail vorgestellt, etwa:

Hier geht es zum Buch, und hier können Sie die Hintergründe sicherer Kommunikation im Blog erkunden.

Wir bei Serapion freuen uns, dass #faxendicke so weitreichende Resonanz findet, und stehen voll hinter dieser Initative! Auf dass das Gesundheitswesen in Zukunft eben nicht mehr schöner faxen muss…


Hier schließlich noch die aktuelle #faxendicke-Pressemitteilung:

Die neu gegründete Initiative #faxendicke warnt vor den Sicherheitsrisiken des Faxgerätes in der Medizin. Sie setzt sich deshalb für sichere Alternativen und den Schutz von Patientendaten ein und hat jetzt die Petition ‘Fax in der Medizin ersetzen’ an das Bundesgesundheitsministerium gestartet.

Die Initiative #faxendicke für sichere Kommunikation in der Medizin gründete sich im September 2018. Initiatoren des Gemeinschaftsprojektes sind die Gesundheitsakteure connected-health.eu GmbH (LifeTime), Frank Stratmann (Bundesverband Internetmedizin) und Prof. Heinz Lohmann (Gesundheitsunternehmer). Die Initiative will über Risiken und Folgen von Datenverlust durch Faxgeräte aufklären. Ziel ist es, Fax als Standard-Medium in der Medizin abzulösen und durch sichere, digitale Lösungen zu ersetzen.

Zu diesem Zweck hat #faxendicke eine Online-Petition unter change.org/faxendicke ins Leben gerufen, die sich mit Forderungen an den Bundesausschuss Ärzte und das Bundesgesundheitsministerium richtet. “Die Medizin muss endlich ins 21. Jahrhundert kommen. So einfach das Versenden eines Faxes auch sein mag, es ist eine alte, unverschlüsselte Technologie, bei der die Qualität der Daten zusätzlich stark leidet”, sagt Dr. med. Johannes Jacubeit, Gründer und Geschäftsführer der connected-health.eu GmbH.

Infografik Faxendicke, Frank Stratmann, Heinz Lohmann, Johannes JacubeitMit der Petition fordert die Initiative #faxendicke eine finanzielle Vergütung digitaler Lösungen, mehr Entscheidungsfreiheit für Ärzte und Klinikmitarbeiter und einen freien Markt für digitale Anwendungen in der Gesundheitsbranche. “Es ist wichtig, realistische Lösungen für die Herausforderungen der Zukunft zu finden. Die bisherigen Konzepte sind oft unrealistisch und ineffektiv”, konstatiert der Gesundheitsunternehmer Heinz Lohmann.

Obwohl Faxgeräte anfällig für Hackerangriffe sind und zahlreiche Sicherheitslücken aufweisen, kommen sie in der Gesundheitsbranche immer noch täglich zum Einsatz. Rund 80% der Ärzte senden Arztbriefe an niedergelassene Kollegen per Fax. Das ergab eine Umfrage der CompuGroup Medical und des Springer Medizin Verlages*. Dabei gibt es heute längst digitale und sichere Alternativen, um Dokumente zu übermitteln.

Wie wichtig es ist, sich digitalen Neuerungen nicht zu verschließen, betont Frank Stratmann, Mentor, Personal Digital Officer & Health Marketing Enthusiast: “Wer nicht angeschlossen ist, wird ausgeschlossen. Es geht gar nicht um das Fax. Es geht um Zukunftsfähigkeit durch Anschlussfähigkeit. Eine digitale Haltung, die Ärzten häufig noch fehlt.”

Mehr über die Initiative #faxendicke unter www.faxendicke.org oder auf Twitter unter @faxendicke_init.

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